Am 3. März fand der erste Online-Infoabend für Unternehmen der Klimaschutz Taskforce statt. 24 Teilnehmende kamen, um mehr zu den Themen Nachhaltigkeitsberichte, Energieberatung und Kompensation zu erfahren.
Herbert Haberl zertifizierter Nachhaltigkeitsberater sprach im ersten Block über Nachhaltigkeitsberichte. „Wer nicht geht mit der Zeit, geht mit der Zeit“ ermahnte er die Zuhörenden. Ab 500 Mitarbeitern ist ein Nachhaltigkeitsbericht Pflicht, aber innerhalb der nächsten zwei Jahre wird dies auf 250 Mitarbeitende gesenkt. Auch für eine Kreditvergabe durch eine Bank wird aktuell bereits ein Nachhaltigkeitsbericht verlangt. Ein Standard für einen solchen Bericht ist der deutsche Nachhaltigkeitskodex. Dabei müssen Unternehmen eine Reihe von Fragen beantworten, die sehr detailliert den aktuellen Stand im Bereich Nachhaltigkeit aber auch sozialer Einstellung abfragen. Einen Nachhaltigkeitsbericht über den Deutschen Nachhaltigkeitskodex zu erstellen, kostet die Firmen erst einmal nichts. Es lohnt sich allerdings allemal, denn laut Herbert Haberl kaufen 50 Prozent der Kunden nach nachhaltigen Gesichtspunkten.
Im zweiten Block stellt Holk Schuber der BFE Institut für Energie und Umwelt GmbH Energieberichte und aktuelle Förderprogramme vor. Anhand von Praxisbeispielen stellt er klar, wie wichtig es ist, erst erst einmal eine Bilanz zu erheben. Mit einem Energiebericht oder auch Energieaudit wird im ersten Schritt der Iststand erhoben. Diese Energieberichte werden aktuell für Unternehmen aber auch für Vereine und Kommunen zu 80% vom Staat gefördert. Aus Erfahrung weiß Holk Schubert: „Wenn man weiß, wo die Verbräuche hingehen, fallen einem die Maßnahmen schon in den Schoss“. CO2-Emissionen zu senken, heißt auch langfristig Energiekosten sparen. Angesichts steigender Energiekosten ist dies inzwischen auch eine weise unternehmerische Entscheidung. Die nächsten Schritte zur Reduzierung der CO2-Emissionen sind Reduzieren, Substitutieren oder Kompensieren. Hier sollte allerdings vor jeder Anschaffung oder Umstellung die Förderlandschaft geprüft werden. Es gibt aktuell viele unterschiedliche Förderprogramme, die helfen, die Kosten für die Transformation zu senken.
Im dritten Block stellt Michael Kroehnert, Geschäftsführer des Berliner CO2-Dienstleisters Climate Company die Funktionsweise von verschiedenen CO2-Zertifikaten vor.
Sind alle Möglichkeiten einer Reduktion von fossilen Brennstoffen infolge von technischen Einsparungen und eventueller Installation erneuerbarer Energiegewinnung ausgeschöpft, kann durch den Unternehmer auch die Kompensation der restlichen CO2-Mengen in Betracht gezogen werden. Für das Klima ist es nicht entscheidend, wo Treibhausgase ausgestossen bzw. vermieden werden. Bei der Kompensation bis hin zur Klimaneutralität wird der eigene Ausstoß von CO2 durch den Erwerb von Zertifikaten, die für vermiedenes CO2 an anderen Stellen stehen, ausgeglichen.
Michael Kroehnert führt weiter aus, welchen Zusatznutzen sich in Marketing und Nachhaltigkeitsmanagement für kleine und mittlere Unternehmen sowie Lieferanten, Kunden und Mitarbeiter ergeben. Ebenso wie diese sich mit ihre Produkten, Dienstleistungen, Transporten oder sonstigen Geschäftsmodellen dem Klimawandel durch Beteiligung an verschiedenen Arten von Klimaprojekten (Wind, Solar, Wasser) entgegenstellen können.
Näheres zu CO2-Kompensation für Unternehmen finden Sie hier.